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Aufnahmen

Po motori bešlem ist ein auf der ganzen Welt verbreitetes Lovara-Lied, das in verschiedenen Textvarianten existiert. Ruža Nikolić-Lakatos singt es in der ihr bekannten Tradition. In dem Lied geht es um einen Mann, dem seine Frau ausgespannt wird und den Versuch, sie zurückzubekommen.

musikalische Transkription auf Basis vom Begleitheft zur CD Amare gila - Unsere Lieder / Our Songs

Da Po motori bešlem unter den Roma so bekannt ist, hat es Hymnencharakter. Es gibt verschiedene Textvarianten, denen allen der erste Teil, das Abhandenkommen der Frau, gemein ist. Auffällig ist außerdem, dass das Lied teilweise in Dialogform steht und das Ehepaar in der zweiten Strophe direkt miteinander kommuniziert.

Am Ende des Liedes sagt Ruža Sa tja patjivake, Uschi und ehrt damit die Ethnomusikologin Ursula Hemetek, welche die Aufnahme machte und mit den Jahren eine enge Vertraute der Sängerin wurde. Das bedeutet quasi, dass Ruža die Forscherin mit ihrem Lied beschenkt und ihr eine Freude machen will.

Ruza Nikolic-lakatos singt Po motori bešlem bei einem Auftritt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Roma - Mythos und Wirklichkeit im Oratorium der Österreichischen Nationalbibliothek 1994. Sie wird von ihrer Familie musikalisch begleitet.

Liedtext

Strophe 1

Jaj de po motori bešlem, ande Pešta tradem, Ich bin mit dem Auto nach Budapest gefahren,
jaj de kote line mandar mura sana gaža. dort haben sie mir meine zarte Frau ausgespannt.
Jaj de te line la mandar, t’ al lenge baxtali hej, Wenn sie sie mir schon ausgespannt haben, soll sie ihnen Glück bringen.
t’al lenge baxtali jaj de po grastengo foro. Sie soll ihnen Glück bringen auf dem nächsten Pferdemarkt.

Strophe 2

Tordjuv avri, čore, jaj de šorom lenijaba, Komm heraus, stell dich hin
sikhav ande, šeje, savo-j tjo piramno. und sag, wer dein Liebster ist.
Jaj de kuko kalo šavo phagade balengo hej, Der dunkle Junge mit den Locken,
ko kerel i voja jaj de ži pe de teharin. der bis in den Morgen feiert.

Strophe 3

Mang mol, phrali, mang mol jaj de le bute Romenge, Bestell Wein, mein Freund, für all die vielen Roma,
te kerav e voja jaj de vi mange v‘avreske. ich möchte Freude machen, ihnen und mir.
Tranda taj duj glaži jaj de le faloske maro hej, Zweiundreißig Flaschen werde ich an die Wand werfen
mura sana gaža jaj de paša ma tordjaro. und meine zarte Frau werde ich neben mich stellen.

Strophe 4

Apal phendas: Wiederum sagte er:
Jaj te trajij, tranda taj šov glaži, e faloske maro hej, Sie soll leben, 36 Flaschen werde ich an die Wand werfen,
mura sana gaža jaj de rextsumba tordjaro. und meine Frau werde ich stramm neben mich stellen.
   
Sa tja pakjivake, Uschi. Me gindij ke šukar gjili, na? Dir zu Ehren, Uschi. Ich denke, das ist ein schönes Lied, nicht wahr?

Foto

© Mehmet Emir (1994)
Po motori bešlem im Oratorium der Österreichischen Nationalbibliothek

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Bitte zitieren Sie diese Seite wie folgt:

Music and Minorities Research Center, "Po motori bešlem", Ružake gila, zuletzt besucht am Loading date..., doi.org/10.21939/b6pp-we91