Laši ratji, muri gaži

Laši ratji, muri gaži

Genre
langsames Lied
Thema
Gefängnislied
DOI
doi.org/10.21939/1y4d-6m45

Inhalt

Aufnahmen

Laši ratji, muri gaži ist ein altes Lovara-Lied, das Bezug auf das ursprüngliche Handwerk des Volkes, den Pferdehandel, nimmt. Es zählt es zu den Gefängnisliedern, da sich der Protagonist mit dem Verkauf von zwei Fohlen aus dem Gefängnis freikaufen will. Die Aufnahme wurde 1992 im Haus der Familie Nikolić während eines Feldforschungsinterviews gemacht. 

musikalische Transkription

Es handelt sich um ein typisches altes, langsames Lied, sowohl was die Melodie als auch den Text betrifft. Die Klage eines Mannes, der im Gefängnis sitzt und seine Frau bittet, ihn herauszuholen, kommt sehr häufig als Motiv vor. Das Lied beinhaltet auch bestimmte Textformeln, die die alten Lovara-Lieder charakterisieren.  

Auf ihrer CD Ruzsa Shej publizierten Ruža Nikolić-Lakatos und The Gypsy Family diese Version von Laši ratji, muri gaži. Es ist bemerkenswert, dass dieses Lied für die CD-Produktion gänzlich in seiner ursprünglichen Version belassen wurde, was Text und Melodie betrifft.  Nur die Instrumentalbegleitung ist wesentlich voller geworden.

Diese Aufnahme wurde im Dezember 1968 im Wohnwagenhäuschen der Familie Nikolić von Mozes Heinschink gemacht. Man hört die Gäste im Hintergrund kommentieren und der interaktive Charakter dieser Art des Singens im traditionellen Kontext wird deutlich.

Kommentar

Ruža Nikolić-Lakatos und Mišo Nikolić erklären der Ethnomusikologin Ursula Hemetek den Inhalt von Laši ratji, muri gaži. Die Sängerin betont, dass es sich um ein altes, traditionelles Lied handelt.

Liedtext

Strophe 1

Sa tumara patjivake, Romale! Alles zu eurer Ehre, Roma!
   
Jaj de laši ratji, muri gaži Guten Abend, meine Frau.
o Del tusa, muro gažo. Gott sei mit dir, mein Mann,
De andem tuke duje khuren, ich habe dir zwei Fohlen gebracht,
duje khuren tista lole. zwei Fohlen, von rotbrauner Farbe.

Strophe 2

Jaj de te andan len, muro gažo, Wenn du sie mitgebracht hast, mein Mann,
šude pre lo tjo sersamo. leg ihnen dein Geschirr an.
Jaj de šude pre le salivari, Leg ihnen ein Zaumzeug an
de de le te xan kukurizo. und gib ihnen Mais zu fressen.

Strophe 3

Jaj de ande pelem aba, mamo, Ich bin gefallen, Mutter,
ando baro vesedelmo. in den großen Kerker,
Jaj de bikjin, mamo, kodoj khuren Mutter, verkaufe die Fohlen
taj le mange fiškarušes. und besorge mir einen Anwalt.

Strophe 4

Jaj de taj le mange fiškarušes, Nimm einen Anwalt für mich,
te na den ma but beršora. damit sie mir nicht viele Jahre geben.
Ke but beršora te dena ma, Denn wenn sie mir viele Jahre geben,
jaj de mamo, mindjar mudarav ma. bringe ich mich auf der Stelle um, Mutter.

Strophe 5

Jaj de žutisar ma, bara Devla, Hilf mir, großer Gott,
na muk aba te xasajvav, lass mich nicht zugrunde gehen,
ke terno sim me inke, Devla. denn ich bin noch jung, Gott,
Jaj de kamav vi me slobodija. und auch ich liebe die Freiheit.

Strophe 6

Apal phendas: Dann sagte er:
Jaj de kamav vi me slobodija, Auch ich will frei sein,
te šaj žav me karing khere, damit ich nach Hause gehen kann,
jaj de te šaj žav me karing khere, damit ich nach Hause gehen kann,
jaj de karing mure xurde šave. zu meinen kleinen Kindern.
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Music and Minorities Research Center, "Laši ratji, muri gaži", Ružake gila, zuletzt besucht am Loading date..., doi.org/10.21939/1y4d-6m45