Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej
- Genre
- langsames Lied
- Thema
- Klagelied
- DOI
- doi.org/10.21939/prew-t991
Inhalt
Aufnahmen
Die Ethnomusikologin Christiane Fennesz-Juhasz kommentiert Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej wie folgt:
"[Es] ist das Lieblingslied ihres [Ruža Nikolić-Lakatos'] Vaters, das mittels poetischer Bilder und metaphorischer Redewendungen, und selbstverständlich in der Ich-Form, von Einsamkeit und Kummer erzählt. Es ist ein Charakteristikum der parlando rubato gesungenen loke gjila, dass sie mit jeder Interpretation von neuem realisiert werden; in den vierzeiligen Strophen können die Töne zwischen den gleichbleibenden Gerüsttönen ein wenig variiert werden, und die Textgestaltung ist insofern flexibel, als (entsprechend der Darbietungssituation und Befindlichkeit der Ausführenden) Verse hinzugefügt, weggelassen bzw. umgestellt oder etwas abgeändert werden – wie dies auch in diesem Beispiel geschieht. Ihre Darbietung beendet die Sängerin, wie üblich in dieser Musizierpraxis, mit einer an die Zuhörerin gerichteten Widmung (gesprochene Formel in Romanes: 'Alles dir zu Ehren, Uschi!')."
Quelle und weiterführende Informationen:
- Pietsch, Rudolf, Marko Kölbl, and Hande Sağlam, Hrsg. Tondokumente zur Volksmusik in Österreich, Vol. 8 / Sound Documents of Folk Music in Austria, Vol. 8. Feldforschungsschätze zur Musik von Minderheiten: Ausgewählte Feldaufnahmen von Ursula Hemetek / Treasures of Fieldwork on Music and Minorities: A Selection of Ursula Hemetek's Field Recordings. Wien, 2016. CD.
Kommentar
Liedtext
Strophe 1
Jaj de kutka tele, mamo, | Dort unten, Mutter, |
e but Rom tanazin, | lagern die vielen Roma, |
feri me sim de čori hej | nur ich bin elend, |
egjedil, korkori. | einsam und allein. |
Strophe 2
Jaj de lašo-j inke o Del, | Aber Gott ist doch gut, |
vi ma žutija o Del, | auch mir wird Gott helfen, |
kero inke de vi me hej | auch ich werde noch der sein, |
e phralengi voja. | der die Brüder zum Feiern bringt. |
Strophe 3
Jaj de voja, bukurija | Freude, Vergnügen |
kerel šel ezera, | ist hunderttausend wert, |
kerel šel ezera hej | ist hunderttausend wert, |
maškar muro nipo. | inmitten meiner Familie. |
Strophe 4
Haj de so kero ma, Devla, | Was soll ich machen, oh Gott, |
kaj šo muro šero, | wo soll ich meinen Kopf hinlegen, |
bare čorimaske hej, | wegen des großen Elends, |
la bara brigake? | wegen des großen Kummers? |
Strophe 5
Jaj de čoro sim me, mamo, | Arm bin ich, Mutter, |
čoro taj korkoro, | elend und allein |
naj ma khonik de, mamo, hej, | ich habe niemanden, Mutter, |
ko paša matoro. | keiner ist bei dem Betrunkenen. |
Strophe 6
Ke voja, bukurija | Denn Freude, Vergnügen |
kerel šel ezera, | ist hunderttausend wert, |
kerel šel ezera hej, | ist hunderttausend wert, |
ando taršošago. | in der Gesellschaft. |
Strophe 7
Sa tja patjivake, Uschi! | Alles dir zu Ehren, Uschi! |
Zitierempfehlung anzeigen
Bitte zitieren Sie diese Seite wie folgt:
Music and Minorities Research Center, "Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej", Ružake gila, zuletzt besucht am Loading date..., doi.org/10.21939/prew-t991