Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej

Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej

Genre
langsames Lied
Thema
Klagelied
DOI
doi.org/10.21939/prew-t991

Inhalt

Aufnahmen

Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej ist ein Klagelied eines Mannes, der sich einsam fühlt und sich nach Gesellschaft, die mehr wert ist als Geld, sehnt. Er drückt die Sehnsucht nach der Heimat aus. Die Aufnahme entstand während eines Feldforschungsinterviews 1992 im Haus der Familie Nikolić und wurde 2016 auch auf dem Tonträger Feldforschungsschätze zur Musik von Minderheiten. Ausgewählte Feldaufnahmen von Ursula Hemetek publiziert.

musikalische Transkription

Die Ethnomusikologin Christiane Fennesz-Juhasz kommentiert Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej wie folgt:

"[Es] ist das Lieblingslied ihres [Ruža Nikolić-Lakatos'] Vaters, das mittels poetischer Bilder und metaphorischer Redewendungen, und selbstverständlich in der Ich-Form, von Einsamkeit und Kummer erzählt. Es ist ein Charakteristikum der parlando rubato gesungenen loke gjila, dass sie mit jeder Interpretation von neuem realisiert werden; in den vierzeiligen Strophen können die Töne zwischen den gleichbleibenden Gerüsttönen ein wenig variiert werden, und die Textgestaltung ist insofern flexibel, als (entsprechend der Darbietungssituation und Befindlichkeit der Ausführenden) Verse hinzugefügt, weggelassen bzw. umgestellt oder etwas abgeändert werden – wie dies auch in diesem Beispiel geschieht. Ihre Darbietung beendet die Sängerin, wie üblich in dieser Musizierpraxis, mit einer an die Zuhörerin gerichteten Widmung (gesprochene Formel in Romanes: 'Alles dir zu Ehren, Uschi!')."

Quelle und weiterführende Informationen:

  • Pietsch, Rudolf, Marko Kölbl, and Hande Sağlam, Hrsg. Tondokumente zur Volksmusik in Österreich, Vol. 8 / Sound Documents of Folk Music in Austria, Vol. 8. Feldforschungsschätze zur Musik von Minderheiten: Ausgewählte Feldaufnahmen von Ursula Hemetek / Treasures of Fieldwork on Music and Minorities: A Selection of Ursula Hemetek's Field Recordings. Wien, 2016. CD.

Ruža Nikolić-Lakatos singt Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej. Die Aufnahme wurde 1960 von Mozes F. Heinschink im Wohnwagen der Familie Lakatos am Ringelseeplatz in Wien-Floridsdorf aufgenommen. Sie zählt zu den frühesten Aufnahmen der Sängerin. Im Vergleich zu späteren Aufnahmen ist bemerkenswert, dass der Anfang nur aus improvisierten Silben besteht und sozusagen ins Lied hineinführt, die Stimmung vorbereitet.

Kommentar

Ruža Nikolić-Lakatos erklärt der Ethnomusikologin Ursula Hemetek während eines Feldforschungsinterviews, wie wichtig ihr Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej ist. Sie verbindet es mit ihrem Vater, der es immer vor sich hin gepfiffen hat, und widmet das Lied der Forscherin.

Liedtext

Strophe 1

Jaj de kutka tele, mamo, Dort unten, Mutter,
e but Rom tanazin, lagern die vielen Roma,
feri me sim de čori hej nur ich bin elend,
egjedil, korkori. einsam und allein.

Strophe 2

Jaj de lašo-j inke o Del, Aber Gott ist doch gut,
vi ma žutija o Del, auch mir wird Gott helfen,
kero inke de vi me hej auch ich werde noch der sein,
e phralengi voja. der die Brüder zum Feiern bringt.

Strophe 3

Jaj de voja, bukurija Freude, Vergnügen
kerel šel ezera, ist hunderttausend wert,
kerel šel ezera hej ist hunderttausend wert,
maškar muro nipo. inmitten meiner Familie.

Strophe 4

Haj de so kero ma, Devla, Was soll ich machen, oh Gott,
kaj šo muro šero, wo soll ich meinen Kopf hinlegen,
bare čorimaske hej, wegen des großen Elends,
la bara brigake? wegen des großen Kummers?

Strophe 5

Jaj de čoro sim me, mamo, Arm bin ich, Mutter,
čoro taj korkoro, elend und allein
naj ma khonik de, mamo, hej, ich habe niemanden, Mutter,
ko paša matoro. keiner ist bei dem Betrunkenen.

Strophe 6

Ke voja, bukurija Denn Freude, Vergnügen
kerel šel ezera, ist hunderttausend wert,
kerel šel ezera hej, ist hunderttausend wert,
ando taršošago. in der Gesellschaft.

Strophe 7

Sa tja patjivake, Uschi! Alles dir zu Ehren, Uschi!
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Bitte zitieren Sie diese Seite wie folgt:

Music and Minorities Research Center, "Kutka tele, mamo, e but Rom tanazin hej", Ružake gila, zuletzt besucht am Loading date..., doi.org/10.21939/prew-t991