Kadi gjili so gjilabav

Kadi gjili so gjilabav

Genre
neues Lied
Thema
Klagelied
DOI
doi.org/10.21939/hbqv-r580

Inhalt

Aufnahmen

Kadi gjili so gjilabav ist ein trauriges Liebeslied, in dem ein Mädchen seinen Liebesschmerz ausdrückt und meint, dass es fast daran sterben muss.

musikalische Transkription auf Basis vom Begleitheft zur CD Amare Gila - Unsere Lieder / Our songs

In der Tradition der Lovara ist es üblich, dass eine Frau nicht ohne die Aufforderung einer männlichen Bezugsperson singt. Deshalb ist auf der folgenden Aufnahme, die im Rahmen eines Auftritts im Interkulttheater gemacht wurde, auch Mišo Nikolić zu hören, der seine Frau Ruža Nikolić-Lakatos auffordert, zu singen. Die letzte Textzeile von Kodo phende sa le Roma, in freier deutscher Übersetzung, lautet: „Ruža, singe mir mein Lied, sing es für mich von ganzem Herzen, es sollen auch die anderen hören und es auch singen.“ Es handelt sich dabei um eine musikalische Umsetzung der üblicherweise im familiären Kontext gesprochenen Aufforderung. Mišo Nikolić kreierte dieses Intro speziell für den Beginn des Bühnenprogramms im Interkulttheater.

Den Auftritt von Ruža Nikolić-Lakatos und Mišo Nikolić im Interkulttheater 1993 beginnt Mišo mit dem Lied Kodo phende sa le Roma. Gemäß der Lovara-Tradition bittet er seine Frau Ruža darin, zu singen. Sie erscheint auf der Bühne und setzt mit Kadi gjili so gjilabav ein.

Kommentar

Ruža Nikolić-Lakatos, Mišo Nikolić und Ursula Hemetek erarbeiten ein Aufführungskonzept für den gemeinsamen Auftritt im Interkulttheater am 9. Oktober 1993. Auf diesem Mitschnitt hört man, wie die drei Personen Vorschläge für die Beleuchtung auf der Bühne diskutieren, um Kadi gjili so gjilabav visuell zu untermalen.

Ruža Nikolić-Lakatos, Mišo Nikolić und Ursula Hemetek erarbeiten ein Aufführungskonzept für den gemeinsamen Auftritt im Interkulttheater am 9. Oktober 1993. Der Übergang von Kodo phende zu Kadi gjili so gjilabav wird diskutiert.

Liedtext

Strophe 1

Kadi gjili so gjilabav me, Romalen, Dieses Lied, welches ich singe, Roma,
lasa pheno tumenge o čačimo. soll euch die Wahrheit sagen.
A gjilasa, a brigasa Mit diesem Lied und meinem Kummer
si te phenav sakoneske, sage ich jedem,
ke dukhal muro ilo. dass mein Herz mich schmerzt.

Strophe 2

Musaj, mamo, kade terni me te merav, Muss ich denn so jung sterben,
si te kadi šukar ljuma te mukav. muss ich diese schöne Welt verlassen!
Si te, Devla, me dukhendar, Muss ich, Gott, vor Schmerzen,
si te, mamo, a brigatar muss ich, Mutter, vor Kummer
kade terni te merav. so jung sterben!
   
||:Ke xoxadas man o šavo, ||:Er hat mich betrogen, der Bursch,
kas me kade but kamos, den ich so sehr liebte.
misto leste nasvajlas Seinetwegen ist mein Herz
muro ilo. krank geworden.

Strophe 3

Misto leste vi djesesa vi ratjasa Seinetwegen findet Tag und Nacht
muro ilo pakja, mamo, či rakhel. mein Herz keine Ruhe, Mutter.
Ži kaj godi me trajino, Solange ich lebe,
ži kaj godi me merava bis zum Tag meines Todes
muro ilo les kamel.:|| wird mein Herz ihn lieben. :||

Handschrift von Mišo Nikolić

Video

Ruža Nikolić-Lakatos und ihr Sohn Mischa Nikolić performen Kadi gjili so gjilabav an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien anlässlich des 60. Geburtstages der Ethnomusikologin Ursula Hemetek. Ružas Erkrankung an Parkinson ist bereits deutlich ersichtlich.

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Music and Minorities Research Center, "Kadi gjili so gjilabav", Ružake gila, zuletzt besucht am Loading date..., doi.org/10.21939/hbqv-r580