Tanzlieder (khelimaske gila)

Bei den khelimaske gila, den Tanzliedern, spielen Rhythmusinstrumente eine wichtige Rolle. Der Text ist untergeordnet und besteht oftmals aus Silben ohne Bedeutung, da die Hauptfunktion darin besteht, den Tanz zu begleiten. Typisch lautmalerische Silben sind beispielsweise hip hop, hoppa oder la, la, la. In der tradierten Musikausübung wurde als Instrumentarium verwendet, was an Gebrauchsgegenständen vorhanden bzw. leicht zugänglich war, etwa Kannen, Kochlöffel und Wassergefäße. Oft wurden sie auch durch Fingerschnippen oder Händeklatschen begleitet. Bei den Tanzliedern ist insbesondere der Mundbass hervorzuheben, der mit der Stimme erzeugt, in Silben artikuliert und zur rhythmischen Begleitung verwendet wird. Der Mundbass stellt eine Kombination von rhythmischem Akzent und Funktionsbass dar und gilt als wesentliches Charakteristikum der Lieder.

© Petar Tyran (2009)
Ceija Stojka und Ruža Nikolić-Lakatos

Musikalischer Aufbau

Die Funktion der Tanzlieder ist, wie der Name sagt, die Tanzbegleitung. Sie stehen meist im 2/4- oder 4/4-Takt und verwenden kurzphrasige Melodien sowohl in Moll als auch Dur. Der Text besteht oft nur aus Silben, die nicht sinntragend, aber lautmalend sind. Wesentlich ist die Temposteigerung im Verlauf des Liedes. Die große Spannung, die diesen Liedern innewohnt, wird jedoch nicht nur durch die agogische Komponente, sondern auch durch die rhythmische Diminution der ursprünglichen Melodie erzeugt.

Quelle und weiterführende Information:

  • Hemetek, Ursula. Mosaik der Klänge. Musik der ethnischen und religiösen Minderheiten in Österreich. Wien: Böhlau, 2001.
  • Fennesz-Juhasz, Christiane. 2011. „Expertise Fennesz-Juhasz. Lieder der Lovara,“ UNESCO Österreich. Lieder der Lovara. Zugriff am 04.03.2024. PDF
  • Heinschink, Mozes. F. 2010. „Expertise Heinschink. Lieder der Lovara.“ UNESCO Österreich. Lieder der Lovara. Zugriff am 04.03.2024. PDF
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Music and Minorities Research Center, "Tanzlieder (khelimaske gila)", Ružake gila, zuletzt besucht am Loading date..., doi.org/10.21939/1242-k852